Sowohl die Börsengerüchte (ist das der Startschuss zur Bubble 2.0 an den europäischen Finanzmärkten?) als auch der geplante Namenswechsel sind bisher an mir vorbeigegangen (siehe z.B. Kolja). Da ich ein Markenfetischist bin, interessiert mich primär der Namenswechsel.
WirtschaftsWoche: Warum heißt das Unternehmen OpenBC? Ist das nicht ein Widerspruch zwischen freiem Zugang und der Abgeschlossenheit eines Businessclubs?
[Lars Hinrichs] Ehrlich gesagt: Mir ist nichts Besseres eingefallen. Doch der Name wird sich ändern. Er wird kürzer, internationaler. In englischsprachigen Ländern steht BC für Before Christ und open wird oft als unsicher wahrgenommen. Wir müssen einen Global Brand aufbauen. Ich werde die Kunden mit auf eine Reise der Umbenennung nehmen. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen.
(Quelle: wiwo.de)
Ich finde die Entscheidung eines Namenswechsels und des Aufbaus eines Global Brands sehr mutig, aber grundsätzlich richtig und vielversprechend. Denn ich erinnere mich an meine ersten Besuche im Jahre 2003. Der Namen „openBC“ hat einen sehr unsympathischen Eindruck auf mich hinterlassen. Er wirkte genau im Stil von „Mir ist nichts Besseres eingefallen“ eher lieblos und auch der „Club“ im Namen hat mich zu Beginn sehr misstrauisch gestimmt (da ich das Gefühl hatte, mich wolle man in einen Club hineinziehen, in den ich nicht hineinwill). Dies war auch der Grund, warum ich mich nicht sofort angemeldet und bis Januar 2004 zuwartete.
Wie könnte der neue Name aussehen? Ich tippe auf einen 4 oder 5 buchstabigen Namen mit 1–2 Silben im Stil von „Skype“ oder “Jajah”, d.h. ein völlig neu erfundenes Phantasiewort. Andere Kriterien dürften sein: Einzigartigkeit (ich glaube nicht an einen Web 2.0 Namen im Stil von Networkr), Aussprechbarkeit in allen Sprachen und Nichtvorhandensein ähnlicher Markeneintragungen.
Das Budget für den neuen Namen schätze ich auf einen 6 bis 7 stelligen Eurobetrag. Vor allem die globale Markenrecherche, globale Markeneintragungen und allfällige Domainkäufe (vielleicht kauft man sich ja auch einen knackigen 3-Buchstaber zusammen?) dürften das Portemonnaie belasten.
Ich freu mich auf einen knackigen europäisch-globalen Internetbrand und auf die bevorstehende “Reise der Umbenennung” (von der ich allerdings bisher noch nichts mitbekommen habe). Ganz cool wäre natürlich, wenn man den neuen Namen zusammen mit den Kunden kreieren würde. Aber ich stelle mir das extrem schwierig vor.
Ich wünsche dem Management viel Kreativität und empfehle ansonsten nochmals ausdrücklich Brainstore ;-)
PS: In diesem Zusammenhang empfehle ich noch das E-Book How to select and buy an elite domain name von Steve Baba (sehr gute Zusammenfassung der Themen “Domainmarkt” und “Namensgebung”). Die “Fortune 500 Blank Check Method” von Seite 50 ist eine Möglichkeit, wie so ein grosses Namensprojekt ablaufen könnte.