Es ist offiziell. OpenBC heisst bald XING:
http://blog.openbc.com/2006/09/ooops.html
Mit einem Chuchichäschtli-Beitrag von gestern hat alles angefangen (bzw. genauer gesagt mit diesem Posting bei Ayom von 18:43).
[Blog-Beitrag von gestern 22.9.2006 von 19:16]
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Das Rätselraten geht weiter.
OpenBC hat eine internationale Wortmarke die “XING” lautet. http://www.xing.de gehört der epublica GmbH (hat openBC entwickelt) und auch http://www.xing.com sieht relativ platzhaltermässig aus und wird bei Hetzner gehostet.
Auch das deutsche Markenregister scheint diese Spekulation zu bestätigen. Siehe Suchbegriff “xing”:
UG55 — Rechtsübergänge, Teilweise Rechtsübergänge
Bis: 28.07.2006
Name und Anschrift des früheren Inhabers der Marke:
XING Art Productions GmbH, 81543 München
Kein Wunder ist XING Art Productions von http://www.xing.de auf http://www.xing-art.de umgezogen ;-).
Weiss jemand etwas über XING?
PS: So bin ich darauf gekommen:
Manche Markenregister erlauben die Suche nach Inhabern. Da hab ich einfach “open business club” eingegeben (da hinter openBC ja die Open Business Club GmbH steckt) und schon hats mir XING ausgespuckt. Warum ich bei Markenregistern suche? Weil ich weiss, dass der neue Name früher oder später als Marke eingetragen wird.
Update:
Auch Google scheint diese Spekulation zu bestätigen.

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[/Blog-Beitrag von gestern]
Underdessen war der neue Name auch schon bei den Pressemitteilungen zu sehen und wurde inzwischen wieder entfernt. Da ich die Seite noch offen hatte, hier ein Screenshot:

Warum ich den Beitrag von gestern gelöscht habe
Ca. eine Stunde nach Veröffentlichung hat mich Benedikt angerufen, dass er von Lars Hinrichs gebeten wurde, seinen Blog-Beitrag zu entfernen. Beni hat gemeint, dass der Verdacht auf Nicolas Berg (openBC Schweiz Country-Manager) fallen könnte. Da ich den Namen aber via Wipo.int selber herausgefunden habe, wollte ich dies Nicolas gleich mitteilen, um ihn vor unliebsamen Konsequenzen zu schützen. Kaum hab ich das Telefonat mit Nicolas beendet klingelte mein Handy und Lars Hinrichs war am Apparat. Er hat mir bestätigt, dass meine Spekulationen richtig sind und der neue Name XING heissen wird. Auch wollte er wissen wie ich darauf gekommen bin und ich hab ihm den Weg via Wipo.int gezeigt. Da er mich sehr höflich darum gebeten hat, meine Beiträge bei Ayom und Chuchichäschtli zu entfernen, habe ich das gemacht. Um Spekulationen vorzubeugen: Es waren weder Drohungen noch Druck im Spiel. Das Gespräch war sehr nett und ich hab es freiwillig gemacht. Auch hat mich Lars Hinrichs um meine Meinung zum neuen Namen gebeten und mir verraten, dass XING auf chinesisch “ich kann es tun” (ausgesprochen “sching”) und auf amerikanisch “crossing” heisst. Der Name wurde schon 2004 gekauft, aber bisher hatte openBC nicht den Mut, den Namenswechsel zu wagen.
Meine Meinung zu XING
Offenbar waren meine Spekulationen zum Namen gar nicht so falsch. Dass ein sehr kurzer Phantasiebegriff gesucht wird, hab ich mir sehr gut vorstellen können. Dass der Name zusammengekauft wird, auch.
Warum XING in meinen Augen besser ist als openBC:
1. Es ist ein Phantasiename, der sich beliebig neu assoziieren lässt
2. Er ist kürzer (glaubt mir, Ihr werdet die 4 Buchstaben lieben)
3. Er eröffnet neue Wachstumschancen in den USA und in Asien (wo “openBC” ja bekanntlich nicht so gut geeignet war)
In Europa wird es vermutlich eine Weile dauern, bis man sich an XING gewöhnt hat. Auch wenn es in Europa (und insbesondere Deutschland) bestimmt die einen oder anderen Aufschreie geben wird, wage ich folgende Hypothese: In 12 Monaten wird “XING” nicht nur so normal sein wir “openBC”, sondern auch so normal wie Google, Yahoo oder eBay. Gerne bin ich bereit, in einem Jahr dieses Thema nochmals aufzugreifen.
Learnings für die Zukunft
Man darf sich fragen, warum ich den Namen überhaupt im Web veröffentlicht habe. Ganz einfach und ehrlich: Ich wollte auch mal der Erste sein, der eine grosse Geschichte enthüllt :-).
Nichts desto trotz gibt es einige Learnings, die man aus Unternehmersicht bei der Umbenennung von Unternehmen/Produkten beachten sollte:
- Die Blogosphäre ist gut im recherchieren und schnell ;-)
- Zumindest Wipo.int und Swissreg.ch erlauben eine Markensuche nach Inhabern. Da bei grösseren Projekten Marken immer schon vor dem Launch angemeldet werden, sollte man sich dessen bewusst sein und die Marken über einen Anwalt (=Treuhand-Service) registrieren lassen
- Der Google-Cache kann verräterisch sein. Unbedingt alles via robotx.txt Dicht machen. Und wenn alles nichts nützt, so schnell wie möglich via Google-Delete-Console löschen.
- Ich wollte wirklich niemandem schaden und entschuldige mich für das entstandene Chaos. Vor allem Nicolas Berg möchte ich nochmals ausdrücklich in Schutz nehmen. Er hat damit nichts zu tun. Und auch wenn dies wohl ein schwacher Trost ist: Wenn ich es nicht veröffentlicht hätte, hätte es vielleicht jemand anders getan. Und wenn nicht, dann hätten wirs nächste Woche ja ohnehin gewusst :-).
XING erobert Technorati
Schaffen wirs heute noch auf Platz 1?

Siehe auch What’s the Buzz
XING = crossing
Der CIO-Weblog hat die Bedeutung “crossing” schön herausgearbeitet und auf Signs Up verwiesen. Wenn ich openBC XING wäre, würde ich mein Büro-Gebäude mit diesen Schildern tapezieren :-).




Kritik an XING lässt nicht lange auf sich warten
Wie erwartet (siehe oben) lässt die Kritik über den neuen Namen nicht lange auf sich warten. In den openBC-Gruppen gibt es schon heftige Diskussionen. Die Diskussionen erinnern mich sehr stark an unseren damaligen Namenswechsel von “Webmasterforum.ch” zu “Ayom” (vergleiche unsere Ankündigung und den Rückblick nach einem Jahr).
Illustrierend vielleicht zwei kleine Zitate (die man in 12 Monaten sicher auch bei XING wird anwenden können):
[Urs nach 12 Monaten] Ich war zuerst skeptisch gesinnt was den Namen Ayom betrifft. Nach einem Jahr finde ich, dass sich die Marke Ayom bestens eingelebt hat.
[PH nach 12 Monaten] Ich hielt anfangs den Namenswechsel für ausgemachten Bockmist.
Ayom war für mich fade, nichtssagend, mit dem einzigen Vorzug, dass wahrscheinlich noch alle Ayom.tld domains zu haben waren.
Jetzt muss ich gestehen, dass sich der Name Ayom gut einprägt, und der Wechsel eindeutig eine gute Sache war. Gratulation!
Obwohl ich keinerlei Einblick in die Interna von openBC habe, und man sicher nicht alles von Ayom auf XING übertragen kann, könnte ich mir dennoch gut vorstellen, dass der Namenswechsel ähnliche Charakteristika aufweisen wird wie unserer damals. Grob skizziert stelle ich es mir etwa so vor:
1. Bei Ankündigung macht der neue Name einen sehr befremdlichen, mit Unsicherheit behafteten Eindruck (da Vorhandenes, Gewohntes verändert wird und man nicht weiss, ob zum Guten oder zum Schlechten). Dies resultiert bei Manchen in Kritik und Abneigung.
2. Eine kleine Minderheit verliebt sich sofort in den neuen Namen (diese Leute sollte man als Evangelists gewinnen!)
3. Manche werden aus Wut über den neuen Namen die Community verlassen (das lässt sich wohl nicht vermeiden)
4. Mit viel Offenheit und Überzeugungsarbeit kann man viele Kritiker dazu bringen, sich dem neuen Namen zu öffnen und ihm eine Chance zu geben
5. Ein Jahr später ist die Aufregung vergessen, alle sind happy und XING ist eine etablierte Marke :-)
Lars Hinrichs nimmt offiziell Stellung
Warum der Name XING?
Wir bauen auf einen Namen, der im internationalen Wettbewerb funktioniert und bestehen kann. Im Chinesischen hat er eine tolle Bedeutung (“can do”, “es ist möglich”), für uns Europäer ist er einfach, kurz und prägnant und auch im Englischen liegt die Bedeutung auf der Hand.
Der Name muss in vielerlei Hinsicht einfach sein. Wer erinnert sicher noch an AuctionWeb oder vielleicht Cadabra? Beide Firmen waren sehr erfolgreich, jedoch haben die jeweiligen Besitzer mit Hilfe des eines Namenswechsels zwei extrem erfolgreiche Marken aufgebaut: Ebay und Amazon. Wollen wir so hoch hinaus? Ich denke, es wäre vermessen das zu behaupten. Wir wollen wachsen, keine Frage.
Damit wir das tun können, müssen wir die bestehende Plattform und die Marke weiter entwickeln — und haben jetzt die einmalige Möglichkeit diese Chance zu ergreifen und auch zu nutzen. Wir werden sehr wahrscheinlich bereits Ende November mit dem neuen Design, verbesserter Nutzerführung unter dem neuen Namen XING an den Start gehen.
Wir haben openBC als Markennamen weltweit geschützt, jedoch sehen wir vermehrt CopyCats, die gewollt oder ungewollt auf der „BC“-Welle mitschwimmen (wollen). Uns wird es somit langfristig in die Situation bringen, mit dem jetzigen Namen kein klares Markenprofil aufzubauen. So gut er auch im deutschsprachigen Raum funktioniert, der Name ist mit dem was er zukünftig leisten kann bzw. soll limitiert.
Daniela Waschow über die Aussprache von XING
Wir halten es mit unserem Namen wie das Unternehmen Skype es tut: wir schreiben nicht vor, wie er auszusprechen ist.
Bisher zur Auswahl stehen nach meiner Auffassung folgende Varianten: [ksing], [sching], [krossing], [tsing]
Für mich hab ich die Variante [ksing] gewählt.