
Vor wenigen Tagen habe ich meine erste DVD bei Exsila eingestellt und für die 25 Exsila-Dollars (dem grosszügigen Startguthaben — entspricht 25 CHF) konnte ich mir im Gegenzug 3 DVDs bestellen (welche allesamt nach 2 Tagen eintrafen). Ein gutes Geschäft, wie ich finde :-). Was ich allerdings nicht weiss, ob jedes neue Mitglied so ein grosszügiges Startguthaben erhält oder ob dies nur eine beschränkte Aktion war. Wirtschaftlich gesprochen könnte man Exsila als Notenbank ansehen, die ihr eigenes Geld druckt. Aber Achtung: Wenn man zu viel druckt, könnte es Inflation geben (und der Bestand an DVDs könnte abnehmen, wenn sich jeder 2–3 DVDs bestellt, aber nur eine anbietet).
An der Usability könnte man aber noch arbeiten. Durch die ganzen JavaScript-Links in der Navigation kann man keine Links in einem neuen Fenster öffnen, was die Benutzbarkeit deutlich einschränkt. Gratis-Tipp: Normale HTML-Links verwenden! (Dann klappt übrigens auch mit den Suchmaschinen.)
In Gegensatz zu Hitflip werden die Preise aber nicht von der Plattform, sondern von den Mitgliedern festgelegt. Es gibt bei Exsila also Marktmechanismen und einen Preiswettbewerb. Welches Modell sich besser durchsetzen wird, muss sich allerdings noch zeigen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es bei Exsila durch den Preiswettbewerb zu Preiskriegen kommen und der Durchschnittswert pro DVD sinken könnte. Bei Hitflip wird der Wert der Waren erhalten (so wie ich das verstanden habe). Dafür hat man bei Exsila als Nutzer den Vorteil, gute Schnäppchen machen zu können und man kann den Zustand der Waren besser zum Ausdruck bringen. Ausserdem kann man die Zahlungsbereitschaften der Nutzer besser ausschöpfen und vielleicht gibt es ja sogar Arbitrage-Möglichkeiten ;-).
Update: Siehe zum Thema “freie Preiswahl” das “Kommunismus oder freier Markt”-Posting im Exsila-Blog.
Zu legalen Tauschbörsen allgemein
Bei Ayom wurde fleissig darüber diskutiert, ob sowohl Hitflip als auch Exsila sich von Peerflix haben inspirieren lassen (siehe das Demo von Peerflix). Meine unbegründete Behauptung wäre, dass sich Hitflip von Peerflix und Exsila von Hitflip hat inspirieren lassen (siehe dazu auch das Posting von Andre Hitflip vs. Peerflix vs. Lala). Zur Klarstellung: Ich fände das nicht verwerflich, sondern dies würde dann einfach zu den entsprechenden Unternehmensgeschichten dazugehören. Wie schon bei Ayom geschrieben, finde ich, dass es nicht auf die Idee, sondern auf die Umsetzung ankommt. Und diese gefällt mir sowohl bei Hitflip als auch bei Exsila. In diesem Sinne wünsche ich allen legalen Tauschbörsen dieser Welt viel Erfolg! Denn das Konzept ist brauchbar und könnte sich zu etwas ganz Grossem entwickeln.